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Diversität ist ein Konzept der Soziologie und bedeutet Vielfalt hinsichtlich Kultur, Herkunft, Alter, Geschlecht, Religion, Weltanschauung, sexueller Orientierung, Handicaps und weiterer Merkmale. Diversität verlangt, dass Abweichungen von der Normvorstellung einer Mehrheitsgesellschaft nicht als lästiges Übel verstanden werden, sondern als wertvolle Bereicherung, die in jeder Hinsicht Akzeptanz zu erfahren haben.
Entsprechend wird Diversität heutzutage in (fast) allen Bereichen hoch bewertet. Vielfalt gilt als hohes Gut und wird als wesentliche Qualität für ein reiches und gelingendes Leben geschätzt. (Als banales Beispiel sei die Begeisterung für Bio-Vielfalt-Pflanzenmärkte angeführt, die Suche nach alten oder autochthonen Sorten im Obst- und Gemüseanbau o.ä.)
Nur beim Geschlecht stößt die Vielfalt an die Grenzen der Binarität. Mann oder Frau. Entweder Oder. Rosa oder hellblau. Die Verunsicherung, die die Durchlässigkeit der Geschlechterdichotomie verursacht, ist groß.
„Es ist nicht wichtig, eine Frau oder ein Mann zu sein, wichtig ist es, ein Mensch zu sein.“
Welches Umdenken müsste in der Gesellschaft stattfinden, damit Menschen, die nicht ins Raster der Mehrheit passen, schlicht als Individuen, als Menschen mit Würde und gleichen Rechten wahrgenommen werden? Und welcher Nutzen lässt sich für die heteronormative 'Mehrheit' daraus ableiten, wenn man bereit ist, die Einteilung in männlich und weiblich zu überwinden?
Trans-, Transgender- und Intersex*personen sind Teil der Vielfalt des menschlichen Lebens. Sie lehren uns, dass Menschen auch diesbezüglich variable Wesen sind.
„Ich sehe, es rattert hinter der Stirn: was ist das - Mann oder Frau? Ich fühle mich so reduziert. Warum interessiert nur, was ich in der Hose habe.“
Durch die Irritationen, die sie auslösen, drängen sie uns dazu, Einsicht in die eigene eingeengte Wahrnehmung und in bestehende Vorurteile zu gewinnen. Sie sind ein sinnvolles Korrektiv für pauschaliertes Denken.
“Über eines musst Du Dir im Klaren sein: Wenn Du Frau wirst, gehst du in der Hierarchie nach unten, das spürst Du massiv.”
Der große Respekt und die Wertschätzung für Personen, die bei der Verwirklichung ihrer geschlechtlichen Identität oft unvorstellbare Krisen, Ausgrenzung und Hindernisse zu überwinden haben, Menschenrechtsverletzungen oder Verstümmelungen erleiden mussten, sowie die notwendige Erweiterung herkömmlicher Normvorstellungen sind das auslösende Moment für das kommende Theaterprojekt.
“Ich bin eigentlich sehr stolz. Ich habe mein Geschlecht geändert und meine Familie ist bei mir geblieben. Ich bin Frau, Vater, Oma und ich habe eine tolle Ehefrau.”
In einem Dutzend Interviews mit Trans-, Transgender- und Inter*personen tatsächlich Neues zu erfahren, was auch das eigene Rollenbild hinterfragt, war eine wertvolle Erfahrung, die es verdient, in einer kondensierten doku-satirischen Form weitergegeben zu werden.
“Testosteron macht einfach ein bisschen dumm. Man nimmt das Leben leichter, wird bissl deppert und kindisch. Ich erwisch’ mich sogar dabei, dass ich manchmal Dinge zu Frauen sag’, über die ich mich früher aufgeregt hätte.”
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