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Seit 2012 ist die ‚geschlechtsneutrale’ Version der Bundeshymne per Gesetz gültig. Heftige Polemik hat den Prozess begleitet und entbehrte nicht einer gewissen Komik. Die prophylaktische Verteidigung der scheinbar angegriffenen nationalen und männlich geprägten Werte und Symbole hatte panische bis manische Züge und die Frage nach richtiger Wortwahl und Silbenaufteilung sorgte in der ganzen Republik für Gesprächsstoff.
Aber wann ist eine Österreicherin denn nun eine ‚große Tochter’? Und warum? Sind Körpergröße oder Gewicht ausschlaggebend? Ist das Prädikat „Mutter aller Einbauküchen“ höher zu bewerten als die Beteiligung am kommunistischen Widerstand gegen die Naziherrschaft? Zählt die vorbildliche Erfüllung der Mutterrolle, auch wenn sie die Prügelstrafe als selbstverständlich inkludiert? Wie ist es zu verkraften, dass die ‚schönste Frau der Welt‘ eine bis heute wichtige Technologie für den Mobilfunk erfunden hat? Wie kommt eine jüdische Sozialpionierin als Studienobjekt für Hysterie zu Weltruhm? Wieso ist eine Weltmeisterin auf einmal ein Mann? Ist der Einsatz für sozial Schwache nicht schrecklich naiv?
In der teils dokumentarischen, teils satirischen Collage kommt eine erlesene Auswahl von bemerkenswerten Frauenpersönlichkeiten zu Wort und damit zu ihrem Recht, Einblick zu gewähren in die Tiefen und Untiefen der österreichische Seele.
„Ob die Änderung der Hymne sinnvoll, notwendig oder gar ein Muss war, wird im Theaterprojekt Große Töchter nicht entschieden werden. Aber dass es 2014 nicht mehr darum gehen kann, irgendeinen ‚Nachweis’ erbringen zu müssen, dass österreichische Frauen es sich verdient haben, als ‚große Töchter‘ bezeichnet zu werden, ist die eigentliche These des Projektes. Wünschenswert ist letztlich, dass eine Debatte wie die um die Änderung der Bundeshymne gar nicht erst hätte stattfinden müssen.“ (Regisseurin Barbara Herold)
Bei der eindrucksvollen Vielzahl Großer Töchter kann im Rahmen eines Theaterprojekts nur eine kleine Auswahl an herausragenden Frauenpersönlichkeiten vorgestellt werden. Folgende Personen stehen im Zentrum der Recherche:
Margarete Schütte-Lihotzky (1897- 2000): Erste studierte Architektin Österreichs, Erfinderin der ‚Frankfurter Küche‘, kommunistische Widerstandskämpferin gegen die Naziherrschaft.
Bertha von Suttner (1843 - 1914): Erste Friedensnobeltreisträgerin.
Hedwig Eva Maria Kiesler (Hedy Lamarr) (1914 - 2009): Hollywood-Diva und Erfinderin
Bertha Pappenheim (1859 - 1936): Jüdische Sozialpionierin und berühmtestes Fallbeispiel der Hysterie.
Maria Augusta Trapp (1905 - 1987): Leiterin der legendären Trapp Family Singers.
Erik Schinegger (* 1948): Skiweltmeisterin im Abfahrtslauf 1966 und Inhaber einer Skischule in Kärnten.
Ute Bock (* 1942): Erzieherin und Flüchtlingshelferin.
Cecily Corti (*1940): Obfrau des Vereins „Vinzenzgemeinschaft St. Stephan“, Leiterin des VinziRast-CortiHauses, einer Notschlafstelle für Obdachlose, und von „VinziRast mittendrin“, wo Obdachlose gemeinsam mit Studierenden wohnen.
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