Tickets und Termine Bilder Presseinformationen Basın metinleri Kritiken Video Trailer
„Es ist so schön, in einem rein islamischen Land zu leben. Manchmal vergisst man fast, dass man im Jahr 2000 lebt. Man fühlt sich wie in einem Kapitel des Alten Testaments.“
(Facebook, "Diary of a Muhajirah")
Mehrere tausend junge Menschen aus Europa haben bereits den Weg nach Syrien angetreten. Etwa fünfzehn Prozent davon sind weiblich. Frauen und Mädchen zwischen 13 und 27 Jahren haben Hijra gemacht, um ein neues reines Leben zu führen, um Hilfe zu leisten, um Teil zu sein einer neuen multi-ethnischen Gesellschaft. (Mit Hijra bezeichnet man die Auswanderung vom Gebiet der Ungläubigen in den Herrschaftsbereich des Islam, die nach extremistischer Auslegung zur Pflicht der Muslime gehört.)
Viele der jungen Frauen haben ihre Hochzeit im Vorfeld arrangiert. Der Heiratsmarkt im Internet boomt:
„Mutiger Löwe mit Kampferfahrung sucht rehäugige Schönheit, rein und unberührt, für ein gottesfürchtiges Leben im Kalifat.“
Dass auch Frauen sich den Terroristen anschließen, ist ein großer Propagandaerfolg des IS, denn für den Bevölkerungsaufbau müssen Familien gegründet werden. Frauen stellen aber auch ihren Körper in den Dienst „der höheren Sache“. Der sogenannte „Sex-Jihad“, eine Kurzehe im Kampfeinsatz, gilt als gute Tat und kann auf das Konto auf dem Weg ins Paradies positiv verbucht werden.
Was sind die Motive der jungen Frauen, sich einem extremistischen gewaltbereiten Islam zu verschreiben und aus dem sicheren Europa in das Kriegsgebiet des ‚Islamischen Staates’ auszureisen? Wo liegen die Beweggründe, sich von Familie und Gesellschaft ab- und sektiererischen Ideologien zuzuwenden? Welche Voraussetzungen führen dazu, dass minderjährige Mädchen sich auf den Weg machen, um inmitten von entfesselter Gewalt ihr Glück zu suchen, sich einem extrem männlichen System unterzuordnen und auf die erreichten Freiheiten und Rechte des Westens zu verzichten? Und was hat das alles mit dem Islam zu tun, wenn es mit dem Islam zu tun hat?
Als szenische Grundlage dient sorgfältig recherchiertes dokumentarisches Material, das in collagierter Form die verschiedenen Etappen der ideologischen Indoktrination und das Leben im IS beleuchtet. Auszüge aus Blogs, Ratgebern und Facebookeinträgen von jungen Jihadistinnen werden gegengeschnitten mit Texten aus der Elternperspektive, theoretischen und journalistischen Texten, Videobotschaften der IS-Propaganda und Erläuterungen zur islamischen Religion. Auf der entwicklungspsychologischen Ausgangslage sowie auf den Indoktrinationsmethoden durch Neosalafisten liegt ein Hauptaugenmerk der Inszenierung.
Ziel des Theaterprojektes ist der Versuch, die eigene Ratlosigkeit und Ohnmacht gegenüber dem Phänomen Jihadismus zu formulieren und Argumente zu liefern, die einem drohenden Kampf der Religionen, respektive Kulturen, und damit einer zunehmenden Polarisierung in unserer Zivilgesellschaft vorbeugen können. Aufklärung, Sensibilisierung, Warnung sind Intention des theatralen Vorhabens, eine Art schüchterner Prävention zur Förderung des interkulturellen Dialogs.
Erfrischend informativ: Eine bittersüße Glaubenskampf-Erklärstunde. (Falter / Das Beste der Woche)
Grundlegende Recherche und Caro Starks wirkungsvolle Ausstattung machen Töchter des Jihad fürwahr sehenswert, in Bezug auf das Glossar des Islam auch informativ. (Petra Nachbaur, derstandard.at)
Und trotz des Ernstes musste die Regisseurin und Autorin kaum humoristische Noten extra einbauen, Zitate und Passagen aus den diversen „Ratgebern“ lesen sich teilweise wie Realsatire. Ein Lachen, das natürlich stets auch wieder im Hals stecken bleibt. (Heinz Wagner, kurier.at)
Die drei Darsteller, Maria Fliri, Diana Kashlan und Peter Bocek, sind innerhalb der pausenlosen 100 Minuten mehr als vorzüglich. (Renate Wagner, online-merker.eu)
Die sichtbar gewordene genaue Recherche, auf der der Text basiert, sowie eine Inszenierung, die auf Schonungslosigkeit setzt, Plakatives dabei aber nicht zulässt, führte zu einer Uraufführung, die am gestrigen Abend im vollbesetzten Alten Hallenbad in Feldkirch vom Publikum gut aufgenommen wurde. (Christa Dietrich, VN)
Ich möchte Ihnen und dem Team zu dieser tiefsinnigen, berührenden, unter die Haut gehenden Inszenierung gratulieren. Unglaublich gut ist der Inhalt recherchiert und die Texte zeigen das gesamte Problemspektrum auf. Ich arbeite in Wien seit 20 Jahren im Kinder/Jugendbereich und fände es sehr wichtig, dass dieses Stück in jeder Schule und Jugendzentrum als Pflichtprogramm gespielt wird. (E-Mail von K.K., Psychologin und Sozialarbeiterin in Wien)
dieheroldfliri.at · Gallmiststraße 5 · 6800 Feldkirch · info@dieheroldfliri.at