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DAS ROTE VOM EI

Drei szenische Zuspitzungen von Gertraud Klemm, Gabriele Kögl und Grischka Voss
Uraufführung
Koproduktion mit Kosmos Theater Wien
DasRoteVomEi'

Mit Maria Fliri, Sarah Zaharanski, Peter Bocek
Regie: Barbara Herold
Bühne und Video: Caro Stark
Kostüm: Bettina Henning
Licht: Team Martin Beck
Choreographie: Anne Thaeter
Regieassistenz: Elisabeth Kneissl
Produktionsleitung: Beate Buchsbaum


Wien, Kosmos Theater: FR 22.11.2024, 20 Uhr
Kempten, Stadttheater: DO 6.3.2025, 19 Uhr
Lindau, Stadttheater: SA 8.3.2025, 19:30 Uhr



Das Recht auf Schwangerschaftsabbruch im Falle einer ungewollten Schwangerschaft ist eines der umstrittensten Themen, das bis heute kontroverse Debatten auslöst. In Österreich ist ein Abbruch unter bestimmten Voraussetzungen zwar straffrei, aber nach wie vor im Strafrecht verankert.

Die emotionale Auseinandersetzung um den Zugang zur fachmedizinischen Versorgung, wie sie in den letzten Monaten auch in Vorarlberg geführt wurde, die simplifizierende Polarisierung zwischen Befürworter:innen und Gegner:innen, die teilweise groteske Ausmaße annimmt, sowie die weltweiten Rückschritte bezüglich der reproduktiven und sexuellen Rechte von Frauen machen es notwendig, dass sie die Debatte bestimmen, nachdem in der Vergangenheit vorwiegend Männer die rechtliche, medizinische und moralische Entscheidungsinstanz innehatten.

Drei kraftvolle österreichische Autorinnen bearbeiten im Auftrag von dieheroldfliri.at in literarischen Zuspitzungen den ewigen Kampf um die Selbstbestimmung von Frauen im Falle einer ungewollten Schwangerschaft.

Gabriele Kögl stellt die Verlogenheit und Paradoxie der Lebensschutzbewegung in den Mittelpunkt ihrer Groteske, indem die erlernte Argumentation einer dogmatischen Abtreibungsgegnerin an ihrer eigenen Lebenssituation zerschellt. „Es ist ja nicht verboten. Noch ist es nicht verboten…“

Grischka Voss konfrontiert das Publikum auf aberwitzige Weise mit drohenden Szenarien und ethischen Fragen. Sie wählt den Kontext “Albtraum”, um die Freiheit zu haben, in Absurdität und Überhöhung eine entsetzliche Realität zu zeigen, mit der Frauen kämpfen müssen, wenn sie Mutterglück nicht als ihre individuelle Bestimmung empfinden.

Bei Gertraud Klemm wird der Warteraum einer Praxis zu einem Raum für philosophische Debatten zwischen den Geschlechtern. Eine Putzfrau als Master of Ceremony auf der gynäkologischen Abteilung assistiert einer Frau, indem sie mit unbeirrbaren männlichen Instanzen in einen zornig-komischen Clinch geht. Ein Glaubensbekenntnis zur freien Willensentscheidung.

Die drei renommierten Schriftstellerinnen fächern mit krudem Humor und messerscharfem Verstand verschiedene Facetten des emotionalen Themas auf und stellen ihre feministischen Denkansätze entschlossen zur Diskussion.

Für das Selbstbestimmungsrecht von Frauen einzutreten ist nötig, da es von verschiedenen gesellschaftlichen Strömungen immer wieder angegriffen wird. Die Entscheidungsfreiheit über eine künftige Mutterschaft muss gestützt, die wachsende Stigmatisierung von Schwangerschaftsabbrüchen verhindert werden, um eine bessere Versorgung von betroffenen Frauen zu gewährleisten. Das Wissen um die Option, im Konfliktfall innerhalb einer bestimmten Frist einen Abbruch vornehmen lassen zu können, gibt Sicherheit, ohne dass deswegen jemals die Leichtfertigkeit zugenommen hätte. Eine Schwangerschaft zu beenden, ist eine große persönliche Entscheidung und man darf auf die Fähigkeit von Frauen vertrauen, die für sie richtige Option zu wählen, auch im Sinne des potentiellen Kindes.


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